Über Jersey

Ein Schauplatz wie kein anderer

Wer Jersey einmal betreten hat, wird es nicht mehr vergessen. Die Insel – offiziell Bailiwick of Jersey – liegt im Ärmelkanal, nur einen Möwenschrei von Frankreich entfernt und doch unverkennbar britisch. Oder genauer gesagt: anglophil mit französischem Akzent, denn Jersey gehört nicht zum Vereinigten Königreich, sondern direkt der britischen Krone. Eine Krümmung im historischen Raum-Zeit-Kontinuum.

Lage, Landschaft, Leben

Jersey ist die größte der Kanalinseln, etwa 14 Kilometer lang und 8 Kilometer breit – also genau richtig, um sich zu verirren, aber nie zu lange. Die Insel bezaubert mit schroffen Nordklippen, lieblichen Südbuchten, alten Wehrmauern, Windrädern und Wacholderbüschen. Es ist eine Landschaft, wie gemacht für ein Abenteuer – oder ein Verbrechen.

Die Straßen sind schmal und von knorrigen Hecken gesäumt, es gilt Linksverkehr, aber niemand nimmt’s so genau, solange man freundlich winkt. Und wer sich fragt, warum das Eis auf Jersey so köstlich schmeckt: Die Antwort hat Hörner. Jersey-Kühe sind die heimlichen Königinnen der Insel. Ihre Milch ist so sahnig, dass man glaubt, damit Butter träumen zu können – und tatsächlich werden sie besser behandelt als so mancher Hotelgast.

Historische Tiefenschichten

Jersey hat eine bewegte Geschichte. Von normannischen Herzögen über französische Überfälle bis zur deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg: Die Insel wurde oft vergessen, aber nie übersehen. Während der Nazi-Besatzung entstanden gigantische Bunker, Tunnelsysteme und Verteidigungsanlagen. Einige sind heute Museen – andere bleiben unheimlich stumm. Diese Relikte sind auch Inspirationsquellen für Callaghan & Monty gewesen.

Skurriles & Sportliches

Jersey ist britisch – und das bedeutet: Eigenwilligkeit mit Stil. Eine der Insel-Spezialitäten ist das sogenannte Klippenspringen. Dabei werfen sich Wagemutige bei Flut von steilen Felsen ins tosende Meer, nur um danach von ihren Freunden am Pubtresen beklatscht zu werden. So weiß man sofort: Diese Insel gehört zu England, nicht zu Frankreich.

Währung, Sprache, Weltsicht

Jersey besitzt eine eigene Währung (Jersey Pound), ein eigenes Parlament (States of Jersey) und eine eigene Sprache (Jèrriais, ein normannisches Französisch). Die Menschen sind stolz auf ihre Eigenständigkeit, die sich im Alltag ebenso spiegelt wie in der Wahl des Sonntagsbratens.

Warum Jersey?

Der Autor verbrachte einst ein sturmumtostes, philosophisches Wochenende in einer alten Festung auf Alderney – einer kleineren Kanalinsel – und wusste: Hier wäre ein Krimi richtig. Seitdem lässt ihn der Gedanke nicht los, dass man nirgends besser über Leben, Tod und gute Sahne nachdenken kann als auf diesen vom Wind getätschelten Felsen. Jersey vereint Idylle, Wahnsinn, Schönheit und Geheimnis wie kaum ein anderer Ort in Europa. Und hat natürlich ein Klima, von dem hitzegeplagte Rentner träumen.

Ein Ort für Geschichten

Jersey ist nicht bloß Kulisse – es ist eine Figur der Geschichte. Eine, die sich nicht in den Vordergrund drängt, aber alles verändert. Und ja, Henry Cavill ist wirklich in Saint Helier, der Hauptstadt von Jersey geboren und aufgewachsen.

Und zum Schluss…

Sollten Sie einmal auf Jersey sein und einem schwarz-weißen Border Collie begegnen, der aufmerksam eine Gruppe Menschen mustert: Geben Sie ihm einen Keks. Es könnte Monty sein. Und er beobachtet Sie schon eine Weile.